Monatsrückblick: Leben in San Diego

Monatsrückblick: Leben in San Diego

1. Februar 2017katharina

Monatsrückblick: Leben in San DiegoUnglaublich aber wahr, in genau 5 Tagen bin ich schon seit einem Monat in San Diego. Die Zeit vergeht irrsinnig schnell. Wir (mein Freund und ich) haben uns super eingelebt und ich bin sehr froh, dass ich mich für ein paar Monate in Kalifornien entschieden habe. Ich muss ehrlich gestehen, dass es anfangs etwas komisch war oder bessergesagt ‚anders‘ als sonst. 9915 Kilometer von zuhause entfernt. Ich bin zwar kein Mensch, der schnell Heimweh hat – ganz im Gegenteil, aber es ist doch schön, wenn man Familie und Freunde in der Nähe hat, mit denen man mehrmals die Woche etwas unternehmen kann. Aber das war mir von Anfang an bewusst und es sind ja immerhin nur 5 Monate. Außerdem war es schon immer mein großer Traum, einen längeren Zeitraum in den USA zu verbringen. Und nun ist endlich soweit!

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Angekommen.

Wir hatten das Glück, dass wir bereits von Wien aus, eine Wohnung in San Diego reserviert haben. Jedoch war dies sehr unsicher, da es auch andere Bewerber gab und wir schlussendlich erst bei unserer Ankunft in San Diego den Mietvertrag unterschreiben konnten. Es hat zum Glück alles super funktioniert. Wir haben nun direkt eine Wohnung in der Innenstadt, gleich beim Gaslamp Quarter und nur 5 Minuten vom Petco Park entfernt. Die Lage ist meiner Meinung nach perfekt, da wir 1.) extrem viele Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe (24 Stunden Supermarkt und Victoria’s Secret direkt nebenan, yay!) haben, 2.) öffentliche Verkehrsmittel in unmittelbarer Nähe sind, 3.) sehr viele Restaurants und Lokale hier sind. Zum Strand brauchen wir mit dem Auto ca. 10 Minuten.

Was mache ich hier eigentlich? Die Frage wurde mir auf Instagram mittlerweile ein paar Mal gestellt. Mein Freund studiert hier an der SDSU. Natürlich wäre das für mich auch interessant gewesen, allerdings wollte ich keine 6000$ Studiengebühren zahlen. Das Leben hier ist ohnehin schon teuer genug. Ich habe mich also für eine Kombination aus Urlaub, Lernen bzw. Weiterschreiben an meiner Magisterarbeit, Bloggen und Arbeit (vom Laptop aus) entschieden und bin sehr glücklich damit. Ich habe nun über ein Jahr für diese Reise gespart und möchte die Zeit dementsprechend genießen. 🙂

Der für mich schönste Moment in diesem Monat war, als wir hier endlich ‚angekommen’ waren. Nicht im Sinne von ‚aus dem Flieger steigen und in San Diego sein’, sondern dass wir alles Organisatorische hinter und gebracht haben – Verträge abgeschlossen, Möbel gekauft, die Wohnung eingerichtet haben. Endich in unserem neuen Zuhause angekommen. In unserer neuen Umgebung. In unserer neuen Stadt. Auch Richi (unser Hund) brauchte etwas Zeit, um sich einzuleben. Klingt vielleicht etwas blöd, aber für ihn war die ganze Reise, die Zeitverschiebung, die neue Wohnung etc. auch mit etwas Stress verbunden. Ich bin jedoch super glücklich, dass wir ihn mitgenommen haben und er fühlt sich mittlerweile auch schon pudelwohl. Ohne ihn wäre es einfach nicht so schön, wie es im Moment ist.

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I <3 California.

Alles neu hier und ich liebe es! Es gibt nichts besseres, als jeden Tag neue Dinge zu entdecken und zu erforschen. Ich liebe das Wetter hier. Ich liebe die Stadt, die Strände, das Essen, die Supermärkte – die btw. teilweise bis zu 24 Stunden geöffnet haben. Sollte ich also um 3 Uhr morgens einmal Lust auf einen Donut haben, kein Problem. 😉 Es ist einfach alles anders hier. Vor zwei Tagen waren wir spontan für einen Tagesausflug in Los Angeles und auch für die nächste Zeit ist einiges geplant, immerhin möchte ich in den kommenden 4 Monate noch einiges erleben und viele schöne Erinnerungen sammeln. Ich möchte unbedingt demnächst einmal für einen Tagesausflug nach Tijuana. Auch wenn es jeder sagt, dass es sich absolut nicht lohnt. Ich will mich definitiv selbst überzeugen. Wenn meine Mama und mein Bruder im März hier sind, fliegen wir nach San Francisco und danach nach Las Vegas & Los Angeles. Auch für April und Mai ist einiges geplant. Seid gespannt – ich bin es auch und freue mich schon so sehr auf die nächsten Monate.

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Schattenseite.

Nach all den tollen und positiven Zeilen, möchte ich jedoch auch ein Thema ansprechen, dass mich seit dem ersten Tag unserer Ankunft erschüttert. Ich denke es macht einen Unterschied, ob man hier auf Urlaub ist oder ob man hier lebt. Am ersten Morgen in San Diego hatten wir einen ziemlichen Jetlag, wir waren um 5 Uhr morgens putzmunter und haben beschlossen, eine Runde durch die Stadt zu gehen. Neben all den schönen Häusern, Wolkenkratzern, Boutiquen, tollen Autos, gibt es hier jede Menge Leute, die nichts haben, außer einen Einkaufswagen gefüllt mit ihrem ‚Hab und Gut’. Ein Paar besitzen auch ein eigenes Zelt, in dem sie schlafen. Der Rest schläft am Boden, teilweise zugedeckt mit Mistsäcken. Amerikaner, ganz nebenbei erwähnt. Man merkt richtig, dass sich ein Großteil der Menschen schon selbst aufgegeben hat. Letztens haben wir eine alte Frau auf der Straße gesehen, die sich neben ihren Schlafsack eine kleine Vase mit einer Blume hingestellt hat. Ich bin kein sonderlich emotionaler Mensch, aber am Liebsten hätte ich angefangen zu heulen.

Ich war beziehungsweise bin immer noch richtig schockiert, mir fehlen regelrecht die Worte.. obwohl ich bereits zuvor in Kalifornien war. Ich denke aber, dass es hier in San Diego noch eine Spur schlimmer ist als in Los Angeles. Natürlich gibt es auch bei uns in Wien oder in anderen europäischen Städten obdachlose Menschen, jedoch kann man unser Sozialsystem nicht mal ansatzweise mit dem der Amerikaner vergleichen. In Wien gibt es einige (zum Teil ganz gute) Einrichtungen, in denen Menschen – ohne einem Dach über dem Kopf – übernachten dürfen. Essensstellen. Organisationen, die Spenden sammeln. Aber im Großen und Ganzen hält sich die Armut der Menschen in Grenzen, zumindest im direkten Vergleich. Wenn man an Kalifornien denkt, denkt man an Sonne, Strand, Palmen, Urlaub, wohlhabende und gutaussehende Menschen (lol! – warum eigentlich? stimmt nicht einmal ansatzweise..), Stars und und und… ich weiß, dass das Sozialsystem in den USA letztklassig ist. Dass man hier ohne Job verloren ist. Dass sich viele Studenten einen Kredit aufnehmen müssen, um sich weiterbilden zu dürfen. Dass junge Menschen aus ärmeren Verhältnissen nicht einmal die Chance auf Bildung haben. Was ich damit sagen möchte, es ist nicht alles Gold, was glänzt UND wir (ich spreche jetzt für Österreich und Deutschland) können richtig dankbar sein. Es kann sich vielleicht nicht jeder ein iPhone, eine Fernreise oder eine Spiegelreflexkamera leisten, aber jeder von uns hat ein Dach über dem Kopf, wir können uns Essen kaufen, wann wir wollen, wir können uns sogar teilweise kostenlos weiterbilden und haben im Idealfall eine tolle Familie, die uns unterstützt. Es gibt unzählige Leute, die NICHTS haben. Ich habe in den letzten 3 Wochen viel darüber nachgedacht. Darüber nachgedacht, wie gut es uns geht. Wie gut es mir geht. Ich bin unendlich dankbar, in Wien leben zu dürfen. Dort eine Wohnung zu haben, studieren zu gehen, meine Familie dort zu haben. Es ist einfach nicht selbstverständlich. Und ganz ehrlich: So wunder-wunderschön es hier ist und so sehr ich die Zeit genieße und genießen werde – ich könnte mir nicht vorstellen, hierher auszuwandern und auf Dauer hier zu leben. Für 1-2 Jahre eventuell, aber mein Herz schlägt für Wien. Nicht umsonst ist Wien unter den Top 3, der lebenswertesten Städte der Welt. <3

Monatsrückblick: Leben in San Diego

Comments (8)

  • Julia

    2. Februar 2017 at 8:23

    Wow, da bist du ja im Paradies angekommen! Ich wünsche dir noch einen schönen weiteren Aufenthalt, genieß es. :))

    Alles LIebe,
    Julia / http://www.fulltimelifeloverblog.com/

  • Who is Mocca?

    2. Februar 2017 at 10:31

    Was für ein geniales und spannendes Erlebnis! Ich wünsche dir noch viele tolle Erfahrungen!

    Alles Liebe,
    Verena
    whoismocca.com

    PS: Hast du Lust bei meiner Fashion-Challenge mitzumachen? Ich würde mich freuen! <3

  • Johanna

    2. Februar 2017 at 13:30

    Dank für diesen unglaublich tollen Beitrag über deinen USA Aufenthalt. Es wäre auch immer mein Traum war in Amerika zu leben. Sei’s auch nur für ein paar Monate. Ich danke dir für die tollen Impressionen und den klasse Text. Übrigens, dein Hund sieht unserem Traumhund absolut ähnlich. Vielleicht klappt es auch damit dieses Jahr. Wir wollen uns nämlich einen Hund kaufen. Ich wünsche dir eine wunderschöne Woche

    Liebe Grüße
    Johanna

    http://www.fashionstylebyjohanna.com

  • Elisabeth

    3. Februar 2017 at 10:15

    Wow toller Blogpost!
    Finde es schön, dass es dir/euch dort gefällt und ich kann dich verstehen, dass du nicht dorthin auswandern möchtest. Wir in Österreich haben wirklich großes Glück (:

    Ich wünsche euch noch eine wunderschöne Zeit dort! Freue mich schon auf die nächsten Blogposts über San Diego (:

    Liebe Grüße
    Elli

  • Tamara

    3. Februar 2017 at 15:52

    Wow was für traumhafte Eidrücke!!
    Ich finde das großartig das du dir deinen Traum erfüllt hast.
    So eine Entscheidung ist bestimmt nicht einfach. 🙂
    Mein Traum ist es ja auch irgendwann mal für längere Zeit in einem anderen Land zu leben.
    In Kalifornien war ich auch schon, es ist einfach wunderschön dort.
    Genieße deine Zeit in vollen zügen meine liebe! 🙂
    Liebste Grüße Tamara
    http://www.fashionladyloves.com/

  • Corinna

    5. Februar 2017 at 18:15

    Hallo Kathi,
    was für ein toller und spannender Post! Das klingt als würdest du eine ganze Menge auf einmal dort machen 🙂 Ich habe auch mal eine Zeit in den USA verbracht (um genau zu sein sogar vier Jahre meines Studienlebens!), was eine sehr bereichernde Erfahrung war, aber am Ende hat es mich doch zurück nach Deutschland verschlagen. Ich find’s gut, dass du auch Schattenseiten ansprichst. Und bei mir war es nach einer Weile auch die Tatsache, dass viele Amerikaner, auch wenn superoffen und freundlich, doch viel oberflächlicher sind und es schwer für mich war, echte Freunde zu finden. Aber ich wünsch dir weiterhin eine ganz großartige Zeit!
    Liebst,
    Corinna

  • Herbert

    7. Februar 2017 at 12:08

    Woooow! Ich muss dir sagen das dein neuer Blog echt gelungen ist.
    Deine Fotos und Eindrücke sind sagenhaft.

    Das du den europäischem Winter entfliehst und dir ein warmes schönes Plätzchen in San Diego gönnst ist ein Traum vieler Personen.

    Das Thema „Obdachlos“ wird immer ein Thema bleiben, egal welche Großstadt du ansprichst. Insbesondere reiche Städte sind davon betroffen weil sie sich dadurch mehr erhoffen, auf die Großzügigkeit der Menschen setzt die aber heutzutage kaum mehr vorhanden ist. Es gibt leider mehr als 1000 Gründe warum man obdachlos,arbeitslos ect. Wird.
    Schade nur das so reiche Ländet wie Amerika soetwas zulässt.

    Nichts desto trotz solltes du deinen Aufenthalt so gut es geht genießen.
    Es überwiegen ja letztendlich die schönen und positiven Eindrücke ?

    Wünsche dir alles gute und weiterhin schönes Wetter in „SD“.

    Werde deinen Blog weiterhin mit Spannunh verfolgen.

    Machs guuuut und viel Spaß

  • Sandra Slusna

    10. Februar 2017 at 19:07

    Super Beitrag liebe Kathi, viel Spaß noch, genieß die Zeit dort und bin schon gespannt auf die nächsten Eindrücke und Posts von dort, ich war noch nie in den USA, aber wünsche es mir schon sehr lange und vielleicht wird demnächst dieser Traum ja auch wahr! 🙂 Ich danke dir aber auch, dass du uns über die Schattenseite dieses Landes berichtet hast, ich weiß natürlich, dass das Sozialsystem bei uns ganz anders ist, aber das hätte ich wirklich nicht erwartet!
    Liebe Grüße,
    Sandra / http://shineoffashion.com
    https://www.instagram.com/sandraslusna/

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